Gesundheit und Krankheits-Prävention ist unser Business

4 Prinzipien der Osteoapatie





1. Prinzip

Der Mensch ist eine Einheit und muss auch als Einheit betrachtet werden


2. Prinzip
Der Körper ist imstande, sich selbst zu heilen


3. Prinzip
Struktur und Funktion sind miteinander verflochten



4. Prinzip
Die Prinzipien 1 bis 3 werden genutzt und fließen in der Osteopathischen Medizin bei der Behandlung zusammen







Was ist damit gemeint ...

1. Prinzip
Der Mensch ist eine Einheit und muss auch als Einheit betrachtet werden

Wie der Mensch sich fühlt und ob er auf Dauer gesund bleibt, wird von einer Vielzahl von körperlichen, seelischen und psychischen Prozessen beeinflusst und bestimmt.
Diese Prozesse sind untrennbar miteinander verbunden und müssen im Zusammenhang betrachtet werden, da der Organismus eine Einheit ist, die durch verschiedene Kreisläufe und Strukturen miteinander eng verbunden ist. Hierzu gehören z.B. Nervensystem, Blutkreislauf, Lymphgefäße, Hormonhaushalt und Faszien.
Faszien sind bindegewebsartige Hüllen aus Kollagen, die alle Organe, Muskeln, Blutgefäße, Knochen formgebend umhüllen und über die Lymphflüssigkeit und Körperspannung transportiert und übertragen wird.
Die Anatomie stellt die Grundlage dieser Einheit dar und Dr. Andrew Still (M.D. und Chirurg - 1828 bis 1917) formulierte den Grundsatz "Die Osteopathie beginnt mit der Anatomie und endet mit der Anatomie."

 

Der Mensch ist eine Einheit - Störungen an einer Stelle dieser Einheit können deshalb auch Funktionseinschränkungen, Schmerzen oder einen Mobilitätsverlust an einer anderen Stelle im Organismus verursachen, da enge Wechselbeziehungen bestehen.

Hier einige Beispiele:

  • Eine blockierte Wirbelsäule kann Einfluss haben auf die Organfunktion, weil dadurch z.B. auch die Nerven unter „Stress“ kommen können, die von der Wirbelsäule zu dem Organ führen.
    Gleichzeitig kann durch blockierte Wirbelkörper auch ein Organ, dass an dieser Struktur „aufgehängt“ ist, in seiner Position „fixiert“ werden, was dazu führt, dass die Mobilität des Organs beeinträchtigt wird, was als Folge wiederum zu einer Funktionseinschränkung führen kann.

  • Ein umgeknickter Fuß kann dazu führen, dass das Wadenbein nach unten fixiert wird und der Oberschenkelmuskel das Becken nach hinten dreht, was z.B. zu einer Störung im Urogenitaltrakt führen kann

  • Bei einem Trauma wirken starke Kräfte und Energien auf den Körper, die sich über Faszien verteilen und zu Spannungen und Bewegungseinschränkungen führen können.
    Dies kann Einfluss haben auf den Stoffwechsel der Zellen, Körperflüssigkeiten, Abtransport von Schadstoffen und Abfallprodukten, Nerven, Muskelspannung, die Funktion des Immunsystems und der Organe.

  • Menschen mit Nierenproblemen haben oft Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen in der Lendenwirbelsäule, weil hierdurch Nerven oder Muskeln beeinflusst werden können..

  • Hinter der Niere befindet sich ein Nerv, der einen Teil des Knies mit Impulsen versorgt. Verlagert sich die Niere nach unten, kann es zu einer Nervenreizung kommen, die sich auf das Knie auswirken kann.

  • Eine Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) kann Folge einer chronischen Dickdarmreizung oder -entzündung sein.
    Andererseits kann eine Skoliose auch Organe beeinflussen, weil durch eine Wirbelsäulenverkrümmung auf einer Körperseite die Organe zu wenig Raum haben und diese somit komprimiert werden, während auf der anderen Körperseite die Organe zu viel Raum haben, was dazu führen kann, dass die Organe ihren Halt verlieren.

  • Bei einem Sturz auf das Steißbein kann es oft vorkommen, dass die Schockwelle zu den inneren Organen nach oben läuft und dort die Funktion der Niere oder der Leber beeinträchtigt wird.

  • Verspannte Nackenmuskeln können Einfluss auf das Gehirn haben, weil Fasern der tiefen Nackenmuskulatur (speziell Rectus Capitis posterior minor) zwischen dem Hinterhauptbein (Os occiput) und dem obersten Halswirbel (C1 – Atlas) Kontakt zur Hirnhaut (Dura Mater) haben und sich somit Spannungen und Zugkräfte direkt auf das Gehirn übertragen können.

  • Durch ein blockiertes Zwerchfell kann die Funktion des Herzens, der Lunge, der Leber, der Niere oder des Magens beeinträchtigt werden.

  • Osteopathische Untersuchungen haben ergeben, dass bei Kindern oft der oberste Halswirbel (Atlas) und das Hinterhauptbein (Os occiput) zu stark komprimiert sind, wenn diese Hyperaktiv sind.
  • Ein verdrehtes oder blockiertes Schläfenbein (Os temporale) kann die Ursache von Lernstörungen oder Leseproblemen sein, weil dadurch z.B. die Blutversorgung und der –abfluss oder die Gehirnentwicklung beeinträchtigt werden kann.

  • Schmerzen der linken Schulter können oft verursacht werden durch Magenprobleme. Schmerzen in der rechten Schulter haben oft als Ursache ein Leber- oder Gallenproblem.
    Diese Verbindung zwischen Organen und Bewegungsapparat besteht, weil durch die Schulterregion Nerven verlaufen, die die Organe innervieren.
    Eine erhöhte „Organspannung" kann sich somit auf die Nerven und letztendlich auch auf die Schultermuskulatur übertragen, die dann mit einer Verspannung reagiert, die zu Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.

  • Auch langfristig übermäßig ausgelebte oder unterdrückte Emotionen können den Organismus verändern und haben Einfluss auf die Funktion der Organe.
    Stress kann viele Auslöser haben. Emotionen wie z.B. Angst, Sorgen oder Hass können Stress genauso verursachen, wie z.B. körperliche oder psychische Traumen oder langanhaltende Schmerzen.

    Bemerkenswert ist dabei, dass die moderne medizinische Forschung mittlerweile festgestellt hat, dass körperlicher und emotionaler Schmerz die gleiche Wirkung auf das Gehirn haben.
    Ganz gleich ob Sie sich physisch mit einem Messer schneiden oder emotionale „Schmerzen“ haben wegen Liebeskummer – im Gehirn sind die gleichen Areale aktiviert. Das Gehirn ist die übergeordnete "Kommandozentrale" aller Vorgänge im Körper.

    Was Stress bewirkt: Durch Stress werden bestimmte Hormone wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol ausgeschüttet, die z.B. Einfluss haben auf das Immunsystem, Energieverbrauch (erhöht), Atmung, Herz, Blutgefäße und Blutbildung.

    Zeitgleich wird der Sympathikus aktiviert, wodurch „innere Vorgänge“ wie z.B. die Nahrungsaufnahme, -verwertung und die –ausscheidung zugunsten „äußerer Aktivitäten“ (Flucht, Kampf) verringert wird. Somit stehen dem Körper, der eigentlich bei Stress eine bessere Versorgung benötigt, weniger Nährstoffe zur Verfügung als normal.

    Diese chemischen (Hormone, Stoffwechsel) und bioelektrischen (Gehirnströme, magnetische Aktivität des Gehirns) Veränderungen haben letztendlich Einfluss auf den gesamten Organismus.
    Die „Stresswirkung“ verbleibt oft auch dann noch im Gewebe, wenn die Stressursache nicht mehr besteht oder der Stress bereits psychisch „um- oder abgearbeitet“ wurde.
........




2. Prinzip
Der Körper ist imstande, sich selbst zu heilen

Das Prinzip der „Selbstheilungskräfte“ erleben wir z.B. wenn kleinere Wunden heilen, Gifte und Abfallprodukte im Körper abgebaut und ausgeleitet werden, Tumorzellen durch das Immunsystem eliminiert werden oder wenn Krankheitserreger vom Immunsystem abgewehrt werden.
Ist der Körper geschwächt, durch Emotionen belastet, durch Krankheitserreger überfordert, durch Gifte geschwächt oder ist z.B. die Beweglichkeit von Organen, Körperflüssigkeiten, Faszien u.a. Strukturen eingeschränkt, ist auch dieser Mechanismus der „Selbstheilungskräfte“ und der Regulation in seiner Funktion beeinträchtigt.

3. Prinzip
Struktur und Funktion sind miteinander verflochten

Verändert sich die Struktur eines Organs oder Gewebes, so verändert sich auch die Funktion. Umgekehrt kann auch eine veränderte Funktion zu einer Veränderung der Struktur führen.
Wird z.B. ein Gelenk durch Fehlbelastung ständig überlastet, verändert sich auf Dauer durch einen vermehrten Abbauprozess die Struktur des Gelenkes, was wiederum zu einer noch stärker veränderten Funktion des Gelenkes führt ...

4. Prinzip
Die Prinzipien 1 bis 3 werden genutzt und fließen in der Osteopathischen Medizin bei der Behandlung zusammen

Eine osteopathische Behandlung soll den Organismus dabei unterstützen sich selbst zu helfen.
Der Osteopath untersucht deshalb den ganzen Körper und sucht dabei nach möglichen ursächlichen Störungen, die sich z.B. als Verhärtung, blockiertes Gewebe, Verspannung oder z.B. durch eine Minderdurchblutung zeigen.
Diese Störungen werden in der osteopathischen Behandlung beseitigt und somit mögliche Stauungen oder Störungen der Mobilität von Geweben und der Körperflüssigkeiten aufgelöst.
Die ursächliche Störung ist dabei oft nicht in der Region zu finden, wo ein Patient über Schmerzen (oder Bewegungs- / Funktonseinschränkungen) als Symptom klagt.